Küstenbeobachtungssysteme

Hintergrund

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Aktivitäten

EU-Kooperation

Hintergrund

Die Küstengebiete der Nord- und Ostsee sind Orte hoher Biodiversität und bilden die Lebensgrundlage für viele Menschen und Tiere. Der Menschengemachte Klimawandel und weitere Faktoren wie Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft machen den Ökosystemen zu schaffen. Um Veränderungen und Anpassungsprozesse der Küstengewässer zu überwachen sind wir auf Beobachtungsdaten über lange Zeiträume angewiesen. Autonome Messbojen, am Meeresgrund verankerte Messknoten so wie regelmäßige Ausfahrten mit Forschungsschiffen zu Zeitserienstationen sind Teil der Monitoring Netzwerke in deutschen Küstengewässern. Die Gemessenen Daten sind Grundlage für Modelle und Vorhersagen. Anhand ihrer, lassen sich Schutzmaßnahmen ergreifen und Trends bestimmen.

Die Daten werden von verschiedenen deutschen Forschungsinstitutionen und Behörden, z.B. der Bundesanstalt für Seeschifffahrt und Hydrologie (BSH) erhoben. Sie betreiben eigene Observatorien, stellen die Daten aber frei und öffentlich zur Verfügung. Der Austausch und die Koordinierung zwischen den Instituten findet über Projekte wie das Coastal Observing System for Northern ans Arctic Seas (COSYNA) oder Konsortien wie der KDM Strategiegruppe Küstenbeobachtungssysteme statt. Der Austausch mit europäischen internationalen Partnern steht ebenso im Vordergrund und wird oft von der EU gefördert. Über integrierte Programme werden einzelne und zeitlich befristete Beobachtungsprojekte interdisziplinär und über längere Zeiträume hinweg koordiniert und Best Practices ausgetauscht. Zu den wichtigsten Programmen gehören z.B. JERICO-RI.

zum Thema

Deutsche Küstenbeobachtungssysteme

Die Nord- und Ostsee sind einzigartige von Veränderungen geprägte Lebensräume. Langzeitdaten der deutschen Küstenobservatorien machen den Klimawandel sichtbar und sind ein wichtiger Bestandteil des Küstenschutzes. Sie bilden die Grundlage für interdisziplinäre Küstenforschung und Meeresschutz. Lernen Sie mehr über die vielfältigen Formen und Aufgaben der deutschen Küstenbeobachtung…

Aktivitäten

Folgende Messnetzwerke und Küstenbeobachtungsinitiativen werden von Mitgliedern der Strategiegruppe im Auftrag von deutschen Forschungseinrichtungen und Behörden betreut.

MARNET

Das Messnetz MARNET wird von  der Bundesanstalt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Zusammenarbeit mit dem Leibniz Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) betrieben. Es umfasst 9 autonome Messstationen sowie 7 Seegangsbojen in Nord- und Ostsee. Die Stationen liefern zeitlich hochauflösende Messdaten zu verschiedenen physikalischen und biogeochemischen Parametern.

COSYNA

Das Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas (COSYNA) verbindet Beobachtungsaktivitäten deutscher Institute in Nordsee und Arktis. Es besteht aus Vielzahl verschiedener Beobachtungssystemen an der Meeresoberfläche sowie in Bodennähe. Die Daten werden mit Modellen und Fernerkundungsdaten kombiniert und gesammelt zu Verfügung gestellt. Aufbereitete Datenprodukte stehen der Öffentlichkeit frei zur Verfügung.

EU-Kooperation

JERICO-RI

JERICO-RI ist ein europäisches Projekt zur besseren Vernetzung von küstennaher Forschungsinfrastruktur. Partner aus 19 europäischen Ländern haben sich zusammengeschlossen um eine strategische Koordination von über 500 Plattformen  aufzubauen. Ziel ist es eine paneuropäische Multiplattform von Observatorien bis hin zur Dateninfrastruktur zu schaffen. Das Alfred Wegener Institut (AWI), GEOMAR Helmholtz Zentrum und MARUM sind von deutscher Seite aus im Projekt aktiv.

EuroGOOS

EuroGOOS ist eingebettet in das Global Ocean Observing System (GOOS). EuroGOOS bündelt die nationale Beobachtungsaktivitäten auf europäischer Ebene. Im Rahmen des European Ocean Observing System (EOOS) werden Vernetzung und Datenaustausch in einer gemeinsamen Strategie gebündelt und ausgerichtet. Teil von EuroGOOS sind unter anderem Task Forces die sich mit der Weiterentwicklung verschiedener Systeme wie Ferry Boxen beschäftigen. Deutschland ist über das Helmholtz Zentrum Hereon und die Budesanstalt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) vertreten.