2021-2030
UN-Dekade der Meeresforschung für
Nachhaltige Entwicklung
Die UN-Ozeandekade ist eine Chance für die ganze deutsche Meeresforschung und auch die weltweite Gemeinschaft der Meeresforscher, den Ozean als Teil unserer menschlichen Zukunft ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Alle wichtigen Informationen zur Ozeandekade in Deutschland und international sind auf den nachstehenden Seiten zu finden.
KDM-Beiträge zum Auftakt
Zum Auftakt der UN Ozeandekade hat KDM eine globale Konferenz für Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftlerinnen organisiert. Der Virtual Early Career Ocean Professional-Day (V.ECOP) wurde von KDM initiiert und zusammen mit dem ECOP Programm der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission (IOC) von UNESCO organisiert. Die Veranstaltung wurde von Fisheries and Oceans Canada, der Europäischen Kommission, IOC-UNESCO, ESRI Deutschland GmbH und dem BMBF als offiziell genehmigte Aktivität der UN Ozeandekade unterstützt.
Der V.ECOP-Day fand am 1. Juni 2021 als 24-stündige Live-Veranstaltung statt – der Sonne rund um den Globus folgend. Die Veranstaltung hatte zum Ziel, Nachwuchswissenschaftler*innen (Early Career Ocean Professionals (ECOPs)) aus der ganzen Welt und verschiedenen Fachdisziplinen einzubeziehen. Sie werden die UN Ozeandekade vorantreiben und die zukünftigen Expert:innen und Führungskräfte sein und konnten hier ihre ozeanbezogenen Arbeiten, Aktivitäten und Projekte zur UN Ozeandekade vorstellen und diskutieren. Der V.ECOP Day fand direkt im Anschluss an die 1. Internationale Konferenz der Ozeandekade statt. Er hatte ca. 200 Programmbeiträge aus 40 Ländern mit einer Beteiligung von 2.000 Gästen aus über 80 Ländern.
Hintergrund
Nachdem der Ozean lange Jahre nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er benötigt, gab es ab 2015 mehrere Beschlüsse auf höchster politischer Ebene, die sich explizit mit dem Ozean befassen. Zu nennen sind etwa die Verhandlungen zum Schutz der Biodiversität in Gebieten außerhalb nationaler Gerichtsbarkeit (BBNJ-Prozess), das Sendai-Abkommen zur Katastrophenvorsorge, die ‚Small Island Development States Accelerated Modalities of Action (SAMOA) Pathway‘ und Initiativen auf G7- und G20-Ebene, hier insbesondere die meeresbezogenen Beschlüsse von Elmau (Deutschland,2015) und Tsukaba 8 (Japan, 2016). Auch das Pariser Klimaabkommen erwähnt erstmals die Bedeutung des Ozeans. Der „Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ des Weltklimarats IPCCC macht die Bedeutung des Ozeans im Klimasystem vollends sichtbar. Innerhalb der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030) wurde mit dem Ziel 14 (SDG14) ein Ziel speziell für das Leben unter Wasser verabschiedet. Aber auch nahezu alle weiteren darin aufgeführten Nachhaltigkeitsziele haben einen starken Bezug zum Ozean.
Um diese vielfältigen Initiativen zu bündeln und das Interesse für den Ozean zu verstetigen, schlug die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (IOC) die UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung (2021 – 2030) vor. Diese wurde 2017 von der UN Generalversammlung beschlossen und die IOC mit der Vorbereitung beauftragt. Nach intensiven weltweiten Abstimmungsprozessen legte die IOC 2020 den Implementierungsplan der Ozeandekade vor, der am 31.12.2020 von der UN Generalversammlung angenommen wurde.
Der Implementierungsplan enthält die Ziele, Umsetzungs- und Organisationsstrukturen der Dekade. Der Plan wird mit dem offiziellen Start der Dekade am 1.1.2021 durch alle beteiligten Partner unter Koordinierung der IOC nach und nach mit Leben gefüllt. Ein erster Aufruf („Call for Action“) für weltweite Programme wurde im Oktober 2020 gestartet und erfuhr eine erfreuliche weltweite Beachtung. Weitere Calls werden folgen, um die weltweiten Beiträge zur Ozeandekade zu koordinieren und abzustimmen. Das Deutsche Ozeandekaden Komitee leistet hier seinen Beitrag, indem es deutsche Interessengruppen einbindet und mit ihnen gemeinsam konkrete Beiträge für die Dekade erarbeitet.