Forum der All-Atlantic Ocean Research and Innovation Alliance
8.–10. Oktober 2024
Vom 8. bis 10. Oktober 2024 fand das Forum der All-Atlantic Ocean Research and Innovation Alliance (AAORIA) in Ottawa, Kanada statt. Das jährliche Forum bringt Vertreter:innen von Ministerien, nationalen Forschungsbehörden und der Meeresforschung zusammen, u.a. aus Argentinien, Brasilien, Kanada, Kapverde, EU, Island, Marokko, Norwegen, Südafrika, das Vereinigte Königreich und den Vereinigten Staaten. Das diesjährige Forum diente dem Austausch möglicher Schwerpunkte für die künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit.
Aktuell sind zwei prioritäre „Aktionsbereiche“ vereinbart:
Aktionsbereich 1 | Küstenresilienz:
Er dient der Verbesserung des Verständnisses der Beziehung zwischen Ozean und Klima und Entwicklung einer ergebnisorientierten Wissenschaft zur Abschwächung der Folgen des Klimawandels und zur Anpassung an diese Folgen, insbesondere zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Küstengemeinden.
KDM ist von der Europäischen Kommission beauftragt, die Umsetzung des Aktionsbereichs „Küstenresilienz“ federführend zu unterstützen.
Aktionsbereich 2 | Ozeanbeobachtung:
Er dient der Koordinierung der Beobachtung des Atlantischen Ozeans und Verbesserung der Modellierungskapazitäten, insbesondere für ein besseres Verständnis der Meeresökosysteme und der Artenvielfalt.
Das All-Atlantic Forum 2024 hob die erfolgreiche Zusammenarbeit und die laufenden gemeinsamen Arbeiten hervor, initiierte neue Projekte und förderte neue Partnerschaften im Atlantikbecken, wobei die Verbindungen zwischen dem Atlantik und den Polarmeeren als besonders wichtig anerkannt wurden. Im kommenden Jahr sollen, neben den oben genannten Aktionsbereichen, die Themen nachhaltige Fischerei und Aquakultur sowie marine Kohlenstoffspeicherung behandelt werden.
Die Einbeziehung von Nachwuchswissenschaftler:innen und Berufstätige (Early Career Ocean Professionals, ECOPs) war ein Highlight des Forums, einschließlich eines Workshops zum „Dialog zwischen den Generationen“.
KDM organisierte in diesem Jahr als Beitrag zur Umsetzung des Aktionsbereichs 1 einen Workshop zum Thema Küstenresilienz. Dazu waren die ca. 80 Vorort-Teilnehmer:innen sowie 15 Online-Teilnehmer:innen eingeladen, Vorschläge zu entwickeln, wie die Allianz und ihre wissenschaftlichen und Stakeholder-Gemeinschaften sowohl kurz- als auch mittelfristig in Fragen der Widerstandsfähigkeit der Küste rund um den Atlantik effektiver zusammenarbeiten können. Der Workshop wurde federführend von Dr. Alexandra-Sophie Roy und Jonathan Heimer (beide KDM) organisiert und moderiert. Die Ergebnisse des Workshops hat Dr. Jan-Stefan Fritz (KDM) dem All-Atlantic Forum vorgestellt.
Basierend auf den Ergebnissen des Workshops haben die Mitglieder der Allianz in ihrem Abschluss-Statement festgehalten, dass sie:
- die erzielten Fortschritte zum Aktionsbereichs Küstenresilienz begrüßen würden, insbesondere den Start des Coastal Resilience Knowledge Hubs; und
- alle Mitglieder auffordern würden, sich an den Aktivitäten des Aktionsbereichs zu beteiligen und ihre Informationen in den Hub einbringen sollten.
Aus KDM wurde die Wissenschaft federführend von Professor Martin Zimmer (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung, ZMT) vertreten. In seiner Keynote-Präsentation hat Prof. Zimmer eine Diskussion darüber angestossen, wie die Zusammenführung der beiden Ansätze Ecosystem Co-Design und Collaborative Hubs die Küstenresilienz fördern könnte, und warb für den gegenseitigen Kapazitätsaufbau und den Austausch von Nachwuchswissenschaftler:innen, von Ressourcen und Infrastruktur sowie von Erfahrungen, Erfolgen und Misserfolgen.
Im All-Atlantic Forum hielt Professorin Antje Boetius (Alfred-Wegener-Institut, AWI) eine Keynote-Ansprache, in der sie über das Antarctica INSYNC Programm informierte. Dr. Nicole Biebow (AWI) wiederum hat die weiteren Aktivitäten der Polar- und Meeresforschungsgemeinschaft in beiden Polarregionen vorgestellt.
Auf Nachwuchswissenschaftler-Ebene waren deutsche Institutionen vertreten durch Dr. Tony Cabus (Universität Kiel), Milena Ferreira und Nadim Katzer (ZMT), Viktoria Khokhlova (HafenCity Universität), Tristan (Wünnemann) da Silva e Ornelas (Deutsches ECOP Netzwerk).
Das nächste Forum soll Anfang Oktober 2025 in Brüssel, Belgien stattfinden. Voraussichtlich werden dort Nachwuchsförderung, Küstenresilienz sowie Polarforschung thematische Priorität haben.










